Leben und Werk
Stendal
Werner Zöhl wurde 1926 in Stendal in der Altmark geboren. Er besuchte dort das Gymnasium und wurde 1944 Soldat.
„Im Alter von 15 – 16 Jahren hatte ich einen besonders intensiven Kontakt zu meinem Lehrer auf dem Gymnasium Prof. Erwin Hahs, der selbst expressionistisch malte und von den Nationalsozialisten von der Kunstschule – der Burg Giebichenstein – verwiesen worden war. Er hat mir viel aus der Tradition der Malerei gezeigt und mir vorgemacht, wie durch ein paar Striche an der richtigen Stelle ein Bild sich ändern und in Ordnung kommen kann. „
Bremen
1948 kam Zöhl nach Bremen. „Zöhl, verschwenden Sie keine Zeit mit dem Besuch von Kunstschulen“ riet ihm Erwin Hahs.
„Mit 21 Jahren kam ich aus der englischen Kriegsgefangenschaft zurĂĽck. Ich begann als ein Maurerlehrling auf dem Bau, der abends fĂĽr sich malte. Viel gelernt habe ich in dieser Zeit aus Gesprächen mit befreundeten Malern und anderen Freunden ĂĽber Bilder und ĂĽber Kunst und aus intensiver Betrachtung moderner Malerei.“
In den 1950er Jahren hatte Werner Zöhl erste Erfolge mit Ausstellungen in Braunschweig, Münster, Bremen und Hamburg.
Er war Mitbegründer des „Neuen Forums“ in Bremen, zeichnete Porträts für den „Evangelischen Literaturbeobachter“ und bekam öffentliche Aufträge für „Kunst am Bau“
1951 erhiet er den Preis für „Junge Kunst in Niedersachsen.“
1958 unternahm Zöhl mit einer Delegation eine außergewöhnliche Reise nach Russland.
1960 begleitete er eine Architektengruppe nach Polen.
Fischerhude
1964 zog Zöhl sich aus dem Bremer Kunstleben zurück und übersiedelte mit seiner Familie nach Fischerhude, wo er einen Kreis befreundeter Maler hatte.
„Ich bin kein Avantgarde- Maler, der etwas ganz Neues, nie Gesehenes produzieren will. Wer das Neue bei mir sehen will, der muss schon genau hinsehen.“
„Heute gilt in besonderer Weise, dass jeder Maler nur von seinem Standpunktausgehen und ihn – sei er leise oder laut – klarzumachen versuchen kann, ohne darauf zu schielen, was Erfolg verspricht.“
„Ein Anlass zum Malen ist fĂĽr mich die Landschaft. Es ist freilich nicht die Realität der Landschaft wie zum Beispiel hier in Fischerhude, so wie Heimatmaler sie gesehen haben. Mich interessiert sie in ĂĽbertragenerer Form. Der äuĂźere Eindruck ist fĂĽr mich nur Anlass. […] Deshalb fĂĽhrt das Malen von der Realitätserfahrung weit weg zu Bildern, die wie Gedichte sind, Metaphern fĂĽr etwas Erlebtes.“
SĂĽdfrankreich
Den Sommer verbrachte die Familie seit 1971 in ihrem Haus in Bagnols-en-forĂŞt in SĂĽdfrankreich. Hier entsteht die Werkgruppe mit sehr hellen sĂĽdlichen FarbimpressionenÂ
1978 produzierte die ARD das Fernsehporträt „Ansichten eines Menschen“
Über fast fünfzig Jahre hat Werner Zöhl im Fischerhuder Atelier, in Galerien und bei Sammlern viel Anerkennung gefunden.
Auf seine eigene Art war er ein Fischerhuder Maler. Gemalt hat er noch bis wenige Tage vor seinem Tod.